Ich musste heute bei einem Artikel auf Spiegel Online schmunzeln.

Da verteilen Eltern eines 15monatigen Kindes Briefchen, Schokis oder Oropax an andere Fluggäste, um sie wegen eventuellem Geschrei vom Nachwuchs zu besänftigen.

Funktioniert das bei euch?

Heute war ich Schuhe kaufen ... nee, ich bin nicht durchgedreht. Die Plastikschlappen, die ich in Kreissaal trage hatten das Profil abgelaufen und wurden rutschig. Es war bullewarm, ich schwitzte unmotiviert vor mich hin, musste an der Kasse warten. Währenddessen brüllten sich zwei Dötzchen die Seele aus dem Leib. Oropax hätte mich in dem Fall echt entspannter sein lassen

Naja ich kann mich noch an die Zeit erinnern, wo meine zwei Mädels klein waren und sich teilweise die Lunge aus den Laib schrien

Wenigstens rührt sich was in der Hütte, pflegte ich damals oft zu sagen.

Kann auch sein das wir so aufwuchsen, hatte mein Onkel immerhin 12 Kinder sein Eigen nennen können, und fad oder leise wurde es dort ja nie

Ich sehe es eher entspannt und mich stören die Rüpel in der U-Bahn wesentlich mehr, als dies je ein schreiendes Kind könnte

Vielleicht kam das falsch rüber ...

Eigentlich nervten mich nicht die schreienden Zwerge. Ich fragte mich, warum zum Teufel denn bei weit über 30° Mütter ihre Kleinkinder in Schuhgeschäfte schleppen müssen, Ja, vielleicht brauchten sie Schuhe ... mag ja sein, aber fällt mir das als Mutter gerade dann ein, wenn es brütend heiß ist?

Hehe, gute Taktik von den Eltern in erwähntem Bericht ;).

Dann oute ich mich mal als extrem geräuschempfindlich und jaa, mir geht auch Kindergeschrei schnell auf die Nerven, allerdings nicht, wenn das Schreien durch Schmerz, Müdigkeit oder Hunger verursacht ist, ich behaupte, das kann ich nach wie vor entsprechend *identifizieren*. Und Babygeschrei empfinde ich immer noch nicht als Lärm.

Es war rückblickend mit Sicherheit gut, dass ich meine Kinder recht jung bekam und ich (in der Regel) völlig entspannt mit Kinderlärm umgehen konnte, das ist heute definitiv anders .

Einen richtig genialen Bericht fand ich heute bei n-tv.de Guck mal hier.

Danach hat ein 3-jähriger beim Spielen das Auto der Nachbarin zerkratzt und verbeult ... für mich klangs ein wenig asi, muss ich ja zugeben ... die Mutter steckte nen Zettel in den Briefkasten, sie werde die Rechnung bezahlen. Die Rechnung kam, sogar inklusive Kosten für Tee und Gebäck ... wasn das für eine Scheiß Werkstatt??? ... wurde der Mutter ausgehändigt mit dem Zusatz, sie bräuchte es nicht zahlen, sowas würde nun mal passieren ... aber sie möge bitte weiterhin die Pakte für die Nachbarn annehmen.

Es geht also auch anders.

Klasse fand ich den Brief an eine Hausmitbewohnerin in der Huffington Post:

Zitat

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Liebe Nachbarin, Sie haben ja so Recht! Endlich sagt es mal jemand. Endlich hat jemand den Mut, auszusprechen, was sich sowieso alle denken: Kinder sind einfach kacke.

Sie wohnen im ersten Stock. Ihre Tür ist die mit dem kitschigen Blumenkranz. Und Sie - ja genau, Sie! - haben es geschafft, diese kleinen Biester in unserem Wohnhaus in die Schranken zu weisen. Was bilden die sich überhaupt ein mit ihrem aufdringlichen Freudengekreische?

Führen sich auf, als wäre das IHR Haus. Spielen einfach Fangen, obwohl Sie mehrmals zurecht gemahnt haben: "Nicht rennen!" Die Kleinen fordern einen in ihrem weinerlichen Tonfall auf, ihre "Sanbuug" zu begutachten. Als ob man nichts Wichtigeres zu tun hätte!

Diese Kinder wirken immer so unschuldig. Aber Sie haben sie durchschaut! Sie haben hinter die Fassade geblickt, hinter die roten Bäckchen und die Kulleraugen.

Sie wissen genau: Die Fünfjährige aus dem zweiten Stock und ihre dreijährige Schwester stellen sich beim Puppenspielen extra unter Ihr Fenster, um Sie systematisch in den Wahnsinn zu treiben. Aber das lassen Sie nicht mit sich machen! Stolz haben Sie mir erzählt, dass Sie jede Ruhestörung genau dokumentieren.

14.30 Uhr: Wiederholtes und unnötiges Benutzen der Fahrradklingel. 14.35 Uhr: Auffällige Aktivitäten am Sandkasten. 15.03 Uhr: Scheppernde Geräusche auf dem Asphalt, vermutlich von einer Plastikschaufel erzeugt.

Sie sind eine Heldin! Eine einsame Kämpferin gegen den Kinderterror in deutschen Wohngegenden. Sie haben erreicht, dass die Eltern der beiden Mädchen ein mahnendes Schreiben der Hausverwaltung bekommen haben.

Darin steht, dass täglich dumpfer Lärm aus der Wohnung über Ihnen dringe - weil die Kinder wiederholt von Stühlen auf den Boden springen würden. Nur, um Sie zu ärgern. Die Eltern behaupten zwar, dass es nur normale Fußtritte seien. Aber damit lassen Sie sich nicht abspeisen. Das ist psychologische Kriegsführung!

Sie haben erreicht, dass die Kinder nicht mehr auf der Fläche hinter dem Haus spielen dürfen, weil die Kieselsteine zu laut knirschen. Und weil das Garagendach darunter Schaden nehmen könnte.

Sie haben auch erreicht, dass sie den Rasen im Eingangsbereich nicht mehr betreten dürfen. Und an der Wäschestange dürfen sie auch nicht mehr Herumturnen. Die ist ja schließlich für die Wäsche da.

Sie haben richtig gute Arbeit geleistet, liebe Nachbarin. Ich meine, Kinder sollen gefälligst Disziplin lernen. Freiheit und Entfaltung? Pfft. Wir sind doch hier nicht in der Hippie-Kommune.

Ich will Ihnen danken! Es sind gar nicht nur die Regierung und die Wirtschaft, die Deutschlands Geburtenrate niedrig halten. Es sind vor allem auch die Menschen, die bei jeder Gelegenheit klarmachen, dass Kinder eine Zumutung sind. Eine Störung, für die sich Eltern untertänigst zu entschuldigen haben.

Zum Glück gibt es Menschen wie Sie, die ausgewachsen und vollständig bekleidet aus dem Mutterleib gestiegen sind. Bereit, die Welt um einen vernünftigen und sittsamen Erwachsenen zu bereichern.

Übrigens haben Sie sich doch letztens bei der Mutter der zwei Mädchen beschwert, dass die Kinder Ihnen im Aufzug nicht "Hallo" sagen. Sie sagen natürlich auch nicht "Hallo", aus Prinzip. Schließlich sind Sie die Erwachsene und Ranghöhere. Keine Manieren hat das Kind, haben Sie gesagt.

Aber wissen Sie was? Vielleicht liegt es gar nicht an der Erziehung oder an den Manieren. Vielleicht sagen die Kinder Ihnen einfach nicht "Hallo", weil Sie eine gemeine alte Schreckschraube sind. Schon mal darüber nachgedacht?

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