"Derzeit befinden sich weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies ist die höchste Zahl, die jemals von UNHCR verzeichnet wurde. Und sie wächst weiter. 2014 wurden 13,9 Millionen Menschen zur Flucht getrieben - viermal so viele wie noch 2010. Jeden Tag machten sich durchschnittlich 42.500 Menschen auf den Weg auf der Suche nach Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben." (Uno Flüchtlingshilfe)
Tagtäglich lesen wir Berichte über die Flüchtlinge, die über das Mittelmeer kommen und dabei ihr Leben riskieren.
Tagtäglich lesen wir auch, wie sich Menschen zusammen tun, um gegen die Aufnahme zu protestieren. Aufnehmen ja, aber nur nicht in der Nachbarschaft, so der oft zu vernehmende Tenor .. auch und vor allem in den Staaten, die wirtschaftlich zu den reicheren gehören.
Aber wir müssen unterscheiden zwischen Flüchtlingen und Asylsuchenden.
Hier sind die globale Statistiken von UNHCR (bis Ende 2014) Hier nachzulesen
Die sieben größten Herkunftsländer von Flüchtlingen
Syrien - 3,88 Millionen
Afghanistan - 2,59 Millionen
Somalia - 1,11 Millionen
Sudan - 648.900
Südsudan - 616.200
Demokratische Republik Kongo - 516.800
Myanmar - 479.000
Die sechs größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen
Türkei - 1,59 Millionen
Pakistan - 1,51 Millionen
Libanon - 1,15 Millionen
Iran - 982.400
Äthiopien - 659.500
Jordanien - 654.100
Länder mit den meisten Binnenvertriebenen
Syrien - 7,6 Millionen
Kolumbien - 6 Millionen
Irak - 3,6 Millionen
Demokratische Republik Kongo - 2,8 Millionen
Sudan - 2,1 Millionen
Südsudan - 1,5 Millionen
Somalia - 1,1 Millionen
Ukraine - 832.000
Dagegen die Statistik der gestellten Asylanträge Siehe hier
2014 stieg die Zahl der Asylanträge auf über 170.000 in Deutschland. Woher kamen diese Menschen?
Wenn man sieht, welche Länder die meisten Flüchtlinge aufnehmen, dann ist es umso beschämender, wie die europäischen Regierungschef um Flüchtlingsquoten kämpfen. Da werden unverbindliche Verteilungsquoten von 60.000 Flüchtlingen versprochen, aber letztendlich will niemand sie nehmen und die armen Menschen sitzen weiter vor allem in Italien und Griechenland fest. Beschämend finde ich in diesem Zusammenhang vor allem die Blockadehaltung der Briten, aber auch die Haltung der östlichen EU-Staaten. Vor dem Kommunismus, in der Auflösephase der Sowjetunion und während des Kriegs im Balkan haben Zehntausende Asyl in den westlichen Ländern beantragt und ein neues Zuhause gefunden ... aber daraus scheint sich nicht das Bedürfnis zu regen, dies anderen Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder purer Not fliehen zurück zu geben.
Dazu noch eine letzte Statistik, die eine "gerechte" Verteilung, die Bevölkerungszahlen zu einem Dritten und BIP zu 2/3 berücksichtigt (Hier der komplette Bericht dazu)
Lösen kann niemand allein das Flüchtlingsproblem, aber vielleicht sollten wir uns ein wenig auf unsere Empathie, unser Verständnis und unsere Menschlichkeit besinnen.